
Es gibt viele Gründe, warum man Coimbra einen Besuch abstatten sollte. Hier wollen wir nun über die lokalen Süßigkeiten sprechen, denn es gibt mehr als genug Gründe, diese zu probieren.
Das Kulturerbe von Coimbra umfasst viele klösterliche Süßigkeiten. Die Klostersüßigkeiten tauchten erstmals im XV. Jahrhundert auf, als der Zucker entdeckt wurde, und sie werden bis heute nach alten Rezepten der Klöster zubereitet. Einst hießen die Nonnen der Klöster damit die Menschen willkommen, die bei ihnen einkehrten, denn zu dieser Zeit waren die Klöster ähnlich wie Hotels.
Die klösterlichen Süßigkeiten bestehen meist aus großen Mengen Zucker und Eigelb.
In Coimbra ist eine der beliebtesten Süßigkeiten das “Pastel de Santa Clara”, dessen Originalrezept aus dem Kloster Santa Clara stammt. Es ist eine der beliebtesten Süßigkeiten aus dem umfangreichen Rezept-Erbe des “Mosteiro das Clarissas de Coimbra”.
Landesweit gibt es mehrere Versionen dieser Süßigkeit, jeweils aus verschiedenen Klöstern. Die Version aus Coimbra besteht aus einem dünnen Teig aus Mehl, Zucker und Butter und einer Füllung aus Eiern, Zucker und Mandeln. Man kann diese köstliche Süßigkeit im Restaurant Cordel Maneirista probieren.
Pastéis de Santa Clara
Apropos Cordel Maneirista: Paulo Queirós, der Chefkoch und Besitzer dieses Lokals, hat vor kurzem das Rezept für “Pudim das Clarissas” wiedergefunden, ebenfalls aus dem Kloster von Santa Clara.
Nach intensiver Recherche und vielen Stunden, in denen er das Rezept verfeinerte, gelang es dem Koch Paulo Queirós, das erhoffte Ergebnis zu erzielen. Im gleichen Jahr gewann er die Goldmedaille beim “Concurso de doçaria conventual e tradicional de Coimbra” und auch dieses Jahr wurde er beim gleichen Wettbewerb mit der Medaille “Best of the Best” ausgezeichnet.
Pudim das Clarissas
Eine weitere traditionelle Süßigkeit aus Coimbra ist der Manjar Branco, die älteste Süßigkeit der Stadt. Das Rezept stammt von einem Arzt, der diesen Manjar als leichte Mahlzeit empfahl, die die Verdauung fördert. Später wurde das Rezept auf das Kloster “Convento de Celas” abgegeben.
Dort entstand auch die Assoziation der Form des Manjar mit einer “Nonnenbrust”, eine Bezeichnung, unter der diese Süßigkeit im Volksmund auch bekannt ist. Die Zutat, die am meisten heraussticht und sie so einzigartig macht, ist die Hühnerbrust. Diese köstliche Süßigkeit kann man in “A Brasileira” probieren.
Manjar Branco
Nicht unerwähnt lassen wollen wir eine Süßspeise, die wegen ihrer Einordnung eine Kontroverse auslöst. Für die einen ist es eine Klostersüßigkeit, weil das Rezept in einem Kloster entstanden ist, wenn auch in einem ärmeren. Für andere gilt er als “Volkskuchen”. Die Rede ist von Arrufada.
Es ist eine der wohl beliebtesten Süßigkeiten der Stadt, die früher auf den Bahnhöfen verkauft wurde, vor allem an Ortsfremde. Der Verkauf wurde durch die Türen und Fenster der Züge getätigt. Aufgrund seines einfachen und preiswerten Bodens aus Mehl, Eiern, Butter und Zucker erfreute sich dieser Kuchen großer Beliebtheit.
Man findet ihn heute unter anderem in der Pastelaria Penta in der Rua da Sofia und der Pastelaria Briosa im Largo da Portagem, wo der Arrufada 2014 beim “Concurso Nacional de Doçaria Conventual Portuguesa” die Auszeichnung “Best of the Best” erhielt.
Arrufadas
Der Pastel de Tentúgal kommt zwar aus Tentúgal, ist aber dennoch sehr beliebt und wird mit der Stadt Coimbra in Verbindung gebracht, wahrscheinlich aufgrund der räumlichen Nähe.
Es handelt sich um eine klösterliche Süßigkeit, die von den Carmelitas-Nonnen des “Carmelo de Tentúgal” hergestellt wird. Die Zubereitung dieses Kuchens ist sehr aufwendig und die Qualität hängt von den Eigenschaften der Zutaten, dem Mehl und den Eiern, und sogar von der Raumtemperatur ab. Der “Pastel de Tentúgal” ist vor allem wegen seines dünnen und knusprigen Blätterteigs und seiner unwiderstehlichen Ei-Füllung sehr beliebt.
Pastéis de Tentúgal
Glücklicherweise gibt es in unserer Region noch so viele andere, ebenso leckere Süßigkeiten. Die “Escarpiada” von Condeixa (die im Hotel Oslo Coimbra zum Frühstück serviert wird), die “Crúzio” vom Café Santa Cruz, die “Queijada” aus Pereira, die “Queijada de Tentúgal” und die “Cavaca Alta” aus Coimbra.
Die Qualität der traditionellen Süßigkeiten hängt natürlich immer von den Kenntnissen desjenigen ab, der sie zubereitet, und von dem Respekt, den man gegenüber den Originalrezepten aufbringt.
Café Santa Cruz
Praça 8 de Maio,
3000-300 Coimbra
239 833 617
Cordel Maneirista
Rua Carlos Alberto Pinto de Abreu, nº4
3040-252 Santa Clara / Coimbra
239 164 261
Pastelaria Briosa
Rua Ferreira Borges, nº 211
3000-180 Coimbra
239 821 617
Pastelaria Penta
Rua da Sofia, n.º 65
3000-390 Coimbra
239 823 571
A Brasileira
Rua Ferreira Borges, nº 142
3000-337 Coimbra
239 842 299